Ein wundervoller Abend mit Olga Grjasnowa
Open Campus Teil 7
Die vorletzte Veranstaltung im Rahmen unserer Open-Campus-Reihe stand gestern ganz im Zeichen der Literatur und Olga Grjasnowa. Wir freuten uns sehr, dass sie trotz Bahnstreik den Weg nach Frankfurt gefunden hatte. Gleiches Glück galt leider nicht für die Kolleginnen vom Hanser Verlag, die nicht anreisen konnten. Aber so sprang Literaturdozent und Initiator der Reihe Osama Ishneiwer ein und führte kurzweilig durch den Abend.
Grjasnowa, die mit elf Jahren mit ihren Eltern aus Aserbaidschan in den Wetteraukreis gezogen war, was noch nachhaltige Auswirkungen auf ihr Leben hatte, freute sich vor jungem Publikum aus ihrem aktuellen Roman «Die juristische Unschärfe einer Ehe» vorlesen zu dürfen. Die rund 60 Zuhörer lauschten gebannt der Dreiecksgeschichte von Leyla, Altay und Jonoun, die sie auf der Suche nach der Liebe von Berlin bis in den Kaukasus führt. Zentraler Schauplatz ist auch das heutige Aserbaidschan, dem Grjasnowa sehr kritisch gegenüber steht und dass dort für Geld alles möglich ist, wird auch in ihrem Roman deutlich.
Im anschließenden Gespräch durften wir erfahren, dass der Buchtitel schon lange vor der Geschichte feststand («Wollte ich unbedingt mal verwenden.»), das Buchcover auf ihren Wunsch zurückgeht («Das Motiv habe ich auf Facebook gefunden.») und es bislang keine Reaktionen aus ihrem Heimatland gibt. In Deutschland hingegen ist die Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig sehr erfolgreich. Die Auszubildenden freuten sich daher sehr über die vom Hanser Verlag gesponserten Freiexemplare und mit viel Geduld schrieb Grjasnowa zahlreiche Widmungen.
Auch im Namen der vielen Zuhörer möchten wir uns für den wunderschönen Abend bei Olga Grjasnowa bedanken und senden herzliche Grüße an die Kolleginnen von Hanser nach München.