02.11.2022 campus-leben, veranstaltungen

Vom Trash-TV zur Mordidee

Je dümmer desto besser

So erzählt es zumindest Roman Klementovic, der sein Buch „Wenn der Nebel schweigt“ vom Gmeiner Verlag, am 02.11.2022 vorstellte.
Da es eine reine Online Veranstaltung des mediacampus war, schaltete sich der Autor aus Wien zu und las vor 40 Zuhörer:innen aus seinem aktuellen Buch vor. Außerdem war Laura Oberndorff als Vertreterin des Gmeiner Verlags mit dabei.

Zu Beginn des Abends stellte Frau Oberndorff den Verlag vor, wobei dieser ursprünglich lediglich Regionalgeschichten veröffentlichte. Im Laufe der Zeit wandelte er sich und bietet heute ein breites Spektrum von historischen Romanen, über besondere Reiseführer von Einheimischen bis hin zu spannenden Krimis und Thriller.

Daraufhin präsentierte Roman Klementovic seinen aktuellen Thriller, indem es um Jana geht, die nach 13 Jahren Funkstille wieder in ihr Elternhaus zurückkehrt, da sie die Nachricht erreicht, dass es schlecht um ihren Vater stünde. Seit dem ungeklärten Mord an ihrer Mutter hat er sich stark verändert: Müllberge türmen sich auf und die Last der möglichen Schuld beeinflusst ihn scheinbar stark.

Während er aus seinem Buch vortrug, änderte er spontan seinen Leseplan und kürzte die Kapitel dabei gekonnt ab, ohne dass es jemand bemerkte, hätte er es nicht erwähnt. Eingangs enthüllte er, dass seine Idee für diesen Thriller dem österreichischen Trash-TV zu verdanken sei, genauer gesagt einer Sendung über Messie-Haushalte. Wenn es um Trash-TV geht gelte für ihn das Prinzip «Je dümmer desto besser», sagt er.

Im Laufe des Abends beantwortete er auch viele Fragen, die von den Teilnehmer:innen gestellt wurden. Die interessantesten stellen wir euch kurz vor: Einer der Zuschauer:innen fragte, warum er zumeist weibliche Protagonistinnen wählt. Daraufhin antwortete
Klementovic, dass die weibliche Perspektive ihm dabei helfe, Abstand zur Situation zu bewahren, da er selbst anders handeln würde als seine Figuren.

Eine weitere Frage an den Autor war, worin er den Unterschied zwischen Krimi und Thriller sehe. Nach kurzer Bedenkzeit argumentierte er, dass das Schlimmste, was in einer Geschichte passieren könne, im Krimi schon geschehen sei und es darum
ginge, den Vorfall schnellstmöglich zu klären. Im Gegenzug dessen stehe in Thriller das Schlimmste noch bevor, was es mit allen Mitteln zu verhindern gelte.

Abschließend bewarb Klementovic seinen Thriller als Empfehlung für alle die, die Rätsel und mysteriöse Zusammenhänge lieben. Er ist als Stand-alone aus der Perspektive von Menschen wie „du und ich“ geschrieben und kommt ohne viel Blutrünstigkeit aus.

Saskia Suchaneck, Eva- Maria Bringewatt, Kathrin Hammermeister, 225. Block

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