Ihre gemerkten Veranstaltungen

Von grüner Wiese zur Datenintelligenz

Ein Abend voller Inspiration, Daten und Zukunftsperspektiven: Auf Initiative der Oetinger Verlagsgruppe durften wir am 23. Juni im Rahmen unseres Abendveranstaltungsprogramms für Berufsschüler:innen eine ganz besondere Online-Veranstaltung erleben – und erstmals auch für externes Publikum öffnen. Mit der Frage «Was passiert, wenn ein Kinderbuchverlag sein BI-System neu denkt?» gab Eike Straehler-Pohl spannende Einblicke in die digitale Transformation bei Oetinger. Im Zentrum: der Aufbau eines neuen Business Intelligence (BI)-Systems, das durch agile Prozesse, radikale Nutzerzentrierung und mutige Datenstrategien überzeugt.

Kurzweilig und zugleich höchst informativ!

Rund 70 Auszubildende und externe Gäste verfolgten die Online-Abendveranstaltung, bei der Eike Straehler-Pohl, Manager Business Intelligence sowie IT & Datenmanagement der Verlagsgruppe Oetinger, spannende Einblicke in das Thema BI & KI im Kinderbuchverlag gab.

Business Intelligence (BI) ist in einem Satz zusammengefasst das Bemühen, alle vorhandenen Daten in einem Unternehmen zusammenzuführen, und zwar mit dem Ziel, daraus Wissen zu generieren. Aber was passiert nun, wenn ein Kinderbuchverlag sein BI-System neu denkt, quasi in einem «Grüne-Wiese-Projekt» von Null an neu aufsetzt und dabei Nutzerzentrierung, agile Prozesse, mutige Datenstrategien sowie einen aufgeschlossenen und zugleich reflektierenden Einsatz von KI in den Mittelpunkt stellt? Das Ergebnis sei gleich zu Beginn genannt: Es ist heute das beliebteste IT- System der Oetinger Verlagsgruppe. Das BI-System liefert eine 360°-Sicht auf Titel und Kund:innen, indem es Datenanalyse, Reporting und Performance-Monitoring miteinander kombiniert – ermöglicht durch die systematische Verknüpfung interner und externer Daten-Quellen.

Daten wiederum bedeuten bei Oetinger längst nicht mehr endlose Excel-Tapeten, die viel zeigen, aber wenig sagen – die Daten bei Oetinger erzählen heute Geschichten. Straehler-Pohl nahm die Zuhörenden mit, wie es dazu kam und berichtete von der Unternehmensreise dorthin, erzählte von grundlegenden Gedanken (Was, wie, von wo, warum, wohin), gab Einblicke in Aufs und Abs dieser Reise, von Chancen, Bedenken, Möglichkeiten, Nicht-Möglichkeiten, von der Bedeutung eines emotionsbezogenen und zugleich sachbezogenen, realistischen Erwartungsmanagements, insbesondere beim Einsatz von KI.

Hier die wichtigsten Learnings:

Agiles Mindset als Erfolgsfaktor
Offenheit und Mut, Respekt, Fokus sowie Verbindlichkeit. Und wie agile Werte gelebt werden. In Anlehnung an das Manifest für Agile Softwareentwicklung führt Straehler-Pohl aus:
• Orientiere dich am Nutzen, entwickle für Menschen und nicht für Systeme, hole rechtzeitig Feedback ein, triff mutige Entscheidungen, nutze den technischen Wandel, lerne aus Fehlern, entwickele inkrementell und iterativ, freue dich über jeden Stein, der fällt.
• Löse Silos im Denken, im Abteilungs-Mindset auf.
• Priorisiere deine Arbeit dahingehend, um obenstehende Ziele zu erreichen. Zum Beispiel: Klärfälle haben die Prio A., Klärfälle sind auftretende Probleme und Herausforderungen der Mitarbeiter:innen im alltäglichen Umgang mit dem System. Insbesondere durch diese Priorisierung werden alle Mitarbeitenden ins Boot geholt und dort auch gehalten. Es wird authentisch deutlich, dass für die Menschen entwickelt wird und eben nicht für Systeme.

KI als Inspiration mit Konsequenzen auf das Erwartungsmanagement
Die Welt ist im Wandel – durch KI. Doch wie lässt sich der Umgang mit KI sorgenfrei, gewinnbringend und vor allem realitätsbezogen im Unternehmen implementieren, insbesondere bei einem IT-Projekt wie dem BI-System? Straehler-Pohl stellt die entscheidenden Fragen sowie Herangehensweise der Verlagsgruppe vor:
• Klären, wie und wo KI einen Nutzen bringen könnte, damit sie uns unterstützt. KI ist also kein Ziel, sondern ein spannendes Werkzeug. Der sinnvolle Einsatz ist dabei entscheidend.
• Bereitstellen/Erstellen von Infrastruktur sowie Richtlinien für die Nutzung von KI.
• Sich mutig dem Thema KI stellen. Kulturelle Transformation im Unternehmen, um alle abzuholen.
• Gelieferte KI-Ergebnisse für IT-Projekte können faszinierend aussehen, funktionieren in der Realität aber nicht zwangsläufig. Oftmals unterscheiden sich die Ergebnisse sogar von Tag zu Tag, und zwar bei gleicher Ausgangslage, bei gleichem Prompt!
• Daher besonders wichtig: Realitätsbezogenes Erwartungsmanagement hinsichtlich des Umgangs und der Ergebnisse bei KI-Projekten. KI als inspirierendes, aber eben noch als experimentelles Feld betrachten.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Straehler-Pohl, die Kolleg:innen der Oetinger Verlagsgruppe, die diesen inspirierenden Abend möglich gemacht haben, – und an alle Teilnehmenden, die gezeigt haben, wie lebendig, relevant und zukunftsgerichtet ein Austausch über KI, BI und E-Commerce in der Buchbranche sein kann.

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